Virtuelle Water Cooler Talks: Beim mobilen Arbeiten Räume des Informellen schaffen

Wer kennt sie nicht? Die Wasserspender mit den großen blauen Wasserflaschen, die heute auch in vielen deutschen Unternehmen stehen, um die Mitarbeiter mit kaltem Quellwasser zu versorgen. „Sie sind aber mehr als nur Getränkelieferanten. Sie sind wichtige Orte der informellen Kommunikation in einem Unternehmen“, sagt Gerald Kunzmann. „Genau wie die Teeküche, in der man ins Plauschen kommt, oder der Aschenbecher am Eingang, wo man sich oft abteilungsübergreifend zu einer gemeinsamen Zigarettenpause trifft.“

Gerald Kunzmann ist ausgebildeter Business-Trainer und für die Telesense Kommunikation GmbH als Berater in Unternehmen der Wohnungswirtschaft überall in Deutschland unterwegs. Während der Corona-Krise hat er Geschäftsführer und Führungskräfte beraten, die ihre Mitarbeiter ins mobile Arbeiten schicken mussten. „Viele Chefs haben jetzt erst gemerkt, wie wichtig es für viele Kollegen ist, am Privatleben der anderen teilzuhaben. Der Smalltalk in der Teeküche oder am Wasserkühler versorgt ein Team mit dem sozialen Kitt, der es zusammenhält“, erklärt der Kommunikationsexperte. „In der internationalen wissenschaftlichen Literatur hat sich für dieses Kommunikationsverhalten der Begriff Water Cooler Talks eingebürgert.“

In diesen Gesprächen am Wasserspender geht es oft nicht nur um Privates. Nebenbei werden noch oft noch schnell ein paar dienstliche Dinge besprochen. „Ich nenne das immer die Weil-Du-gerade-da-bist-Gespräche“, erklärt Gerald Kunzmann. „Dieser schnelle und informelle Austausch von Informationen hält einen Betrieb genauso am Laufen wie die offizielle Informationsweitergabe in Meetings.“

Im mobilen Arbeiten fehlt das alles natürlich. Der soziale Kitt eines Teams kann so schnell brüchig werden, relevante Nebenbei-Informationen fehlen oft. „Wichtig ist, auch im mobilen Arbeiten Räume des Informellen zu schaffen, sozusagen virtuelle Water Cooler Talks zu initiieren“, weiß Gerald Kunzmann. Und genau dafür gibt es viele Möglichkeiten: Zum Beispiel ein Fotoquiz. Jeden Tag darf ein anderer Mitarbeiter am Beginn des Video-Meetings ein Foto zeigen und die anderen müssen raten, wo er es aufgenommen hat.

Auch wenn jeden Tag ein anderer kurz erzählt, was er heute kocht, dann nehmen die anderen so an seinem Leben teil. „Die Angebote müssen aber niedrigschwellig sein, so dass jedes Teammitglied mitmachen kann“, so Business-Coach Kunzmann. „Das sollte den Führungskräften immer bewusst sein.“ Wer mehr über das Phänomen der Water Cooler Talks wissen möchte, bekommt unter 030/275890 oder unter kommunikation@telesense.de Kontakt mit den Experten der Telesense.